NAG zählt momentan 200 Heimkinder, 150 Tagesschüler sowie 350 Schüler, denen NAG das Geld für die öffentliche Schule bezahlt. 2011 war für NAG wiederum ein sehr ereignisreiches Jahr. 27 neue Kinder wurden im Heim aufgenommen, zudem kamen 40 Tagesschüler neu in die Schule. Mehrere Kinder verliessen das Heim aus unterschiedlichen Gründen: Einige begannen ein Studium, andere heirateten oder mussten das Heim auf Druck von Verwandten verlassen, um diese zuhause zu unterstützen. Unter anderem wurden drei Hochzeiten und eine Geburt im NAG gefeiert.

Im Januar 2011 waren Nicole’s Vater Nick Wick und Stiftungsrat Heinz Sulzer zu Besuch im NAG. Heinz nahm neue Geräte und Maschinen in der Schreinerwerkstatt in Betrieb. Nick installierte das seit Jahren geplante Erdbebenwarnsystem. Traurigerweise wurde bei Nick nach seiner Rückkehr in die Schweiz Krebs diagnostiziert. Unfassbarerweise verstarb er schon im Juli des selben Jahres. Sein Tod hinterlässt eine grosse Leere und alle NAGer vermissen ihren Grossvater „Pop“ unendlich. Die grosse NAG-Familie lebt weiter in seinem Sinne. Die Stärkeren helfen den Schwächeren und jeder trägt mit wechselnden Aufgaben zum Wohlergehen der Gemeinschaft bei.

Unsere NAG-Krankenschwestern und Medizinstudenten waren mit verschiedenen Unfällen und Krankheiten beschäftigt. Gebrochene Beine, Tuberkulose, Lungenentzündungen oder eine spezielle Form von Muskelschwund wurden, wenn möglich, von ihnen behandelt. Trotzdem mussten einige ins Spital gebracht werden.

Im September wurde Nepal durch ein Erdbeben der Stärke 6,8 auf der Richterskala erschüttert. Glücklicherweise war NAG darauf vorbereitet und dank dem hauseigenen Warnsystem bestens ausgerüstet. Es gab weder Schäden an den Gebäuden noch Verletzte.

29 Schüler schlossen die Klasse 10 mit den staatlichen SLC-Prüfungen ab und 17 Schüler die Klasse 12. Einige arbeiten jetzt als Lehrer an der Schule, andere begannen ein weiterführendes Studium, beispielsweise in Medizin, Wirtschaft, Agronomie oder Bauingenieurwesen. Bikash, unser Bauingenieur-Student, half bei der Planung und Erstellung der neuen Mädchenhalle tatkräftig mit. Die Basketball-, Fussball- und Kampfkunstteams der Schule gewannen verschiedene Turniere in Kathmandu. Die weiterhin sehr beliebte NAG-Band wurde zu verschiedenen externen Auftritten eingeladen. In unseren Werkstätten wurden die Schreiner-, Mechaniker-, Töpfer- und Kochkurse weitergeführt. Mittlerweile können wir NAG-Besuchern Kaffee aus selbstgemachten Tassen servieren.

Dank gespendeten Nähmaschinen und der Anleitung einer Voluntärin können nun viele NAGer (Knaben und Mädchen!) selbständig nähen. Ein NAG-Schüler übernahm zudem die Leitung der Kunst-Werkstatt.

NAG’s „Mobile Suppen Küche“ verteilte weiterhin zweimal pro Woche warme Mahlzeiten in verschiedenen Gegenden von Kathmandu und hielt so den Kontakt mit den Strassenkindern aufrecht. Mehrere Kinder fanden dadurch den Weg ins NAG. Die meisten davon schaffen es tatsächlich, sich an das strukturiertere NAG-Leben mit „Ämtlis“ und Verantwortung zu gewöhnen.

Wir sind sehr glücklich darüber, dass auch 2011 Reisende, Sponsoren und Schüler das NAG besuchten, um unsere spezielle Atmosphäre kennenzulernen und mit den NAGern in Kontakt zu kommen. Wenn nur einige davon daheim von ihren positiven Erfahrungen im NAG berichten, sind diese persönlichen Kontakte eine wichtige Werbung für NAG.

Nicole und ihre NAGer danken Ihnen für ihr Vertrauen, ihre Unterstützung und senden Ihnen die besten Wünsche für ein glückliches 2012.