Namaste liebe Paten, Gönner und Freunde von NAG

Das vergangene Jahr war vermutlich eines der schwierigsten in der über 20-jährigen Geschichte von NAG. Geprägt von den Erdbeben im Frühjahr und der Grenzblockade zu Indien seit Herbst ist das tägliche Leben noch härter und anspruchsvoller, als es in Nepal sowieso schon war.

NAG hat die Erdbeben glücklicherweise gut überstanden, auch dank Dr. Fréderic Perrier, dem Vizepräsidenten des NAG-Stiftungsrates. Als Physiker wusste er schon lange um die Gefahr eines Bebens. Er hatte deshalb mit den NAGern regelmässig geübt, wie sie sich im Falle eines Erdbebens verhalten sollen. Im Heim gab es keine Verletzten, die neueren Gebäude (die aus Erdbebenschutzgründen nur zweistöckig gebaut worden sind) blieben intakt. Die Esshalle und das Küchengebäude, welche seit dem Erwerb der Liegenschaft stehen, erlitten gewisse Schäden und werden aus Sicherheitsgründen abgebrochen und neu aufgebaut. Einige alte Schulräume müssen abgerissen werden. Es folgten die Nächte in den Zelten und die Angst vor Nachbeben, was an den Kräften der Mitarbeitenden im NAG zehrte. Gerade für die kleinen Kinder im NAG war dies aber auch ein Abenteuer, da sie gut aufgehoben waren und sonst nie die Möglichkeit haben, in Zelten zu übernachten.

Die Bevölkerung leidet hingegen massiv unter den Folgen des Erdbebens. Viele haben An- gehörige und/oder ihre Häuser verloren. Verschärft wird die Lage durch den kalten Winter, der den Obdachlosen zu schaffen macht. Dazu kommen die Korruption sowie die noch immer andauernde Grenzblockade, welche die Einfuhr von Gas, Benzin, Lebensmitteln und Medikamenten fast gänzlich verhindert. Nepal versinkt derzeit im Chaos – und leider ist kein Ende in Sicht.

Nicole und die NAGer versuchen, so gut wie möglich mit der Krise klarzukommen. Anstatt mit Gas kochen sie derzeit über dem Holzfeuer, um die Kinder im Heim wenigstens mit einer warmen Mahlzeit pro Tag zu versorgen. Diesel und Benzin ist derzeit nur auf dem Schwarz- markt erhältlich. NAG hat leider keine andere Möglichkeit, als hin und wieder die massiv überteuerten Preise zu bezahlen, um beispielsweise den NAG-Schulbus weiterhin betreiben zu können, der die Tagesschüler abholt. Noch schwieriger ist es Medikamente zu kaufen. Hin und wieder reisen ältere NAG-Schüler über die Grenze, um diese in Indien zu beschaffen

Die mobile NAG-Klinik mit Ärztin Sapana, Krankenschwester Munu und den Helfern fährt nichtsdestotrotz weiterhin in zerstörte, abgelegene Dörfer, um medizinische und andere Hilfe zu bringen. Diese Hilfe wird aus dem „NAG Erdbeben Fonds“ finanziert.

Im Heim sind glücklicherweise weiterhin alle wohlauf. Wiederum haben im Jahr 2015 rund 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse die Abschlussprüfungen geschafft. Ein grosser Erfolg, wenn man bedenkt, dass im Durchschnitt in Nepal gerade mal 40 Prozent diese Prüfungen bestehen.

Dank grösseren Spenden aus der Schweiz konnten die neu erbauten Knabenschlafräume bezogen werden – nun erfreuen sich auch die Knaben an einer trockenen und sichereren Unterkunft.

Dank Ihrer treuen Unterstützung können wir weiterhin helfen und Hoffnung verbreiten: Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Kinder und Jugendlichen im NAG sowie für einen Teil der ärmsten Bevölkerungsschicht in Nepal, die sonst vergessen und nicht beachtet wird.

Im Namen von Nicole Thakuri-Wick und allen NAGern in Kathmandu: Vielen, vielen Dank für Ihre Unterstützung und alles Gute im Jahr 2016!

Danyabat, herzlichen Dank, Merci, Thank you und mit den allerbesten Wünschen für ein gesundes und glückliches 2016

Nicole Thakuri-Wick, alle NAGers und der Stiftungsrat

Vorankündigung

Der diesjährige Jahresanlass findet bereits am Sonntag, 10. April 2016 in Horgen statt. Genauere Informationen folgen in der Einladung anfangs März und werden auf der Homepage publiziert.

JAHRESBRIEF 2015