In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass Judith Wick Peterson am 22. Juni 2025 gestorben ist. Kurz vor ihrem 87. Geburtstag ist sie friedlich im Kreise ihrer Familie von uns gegangen. Ein passender Abschied für jemanden, der sein ganzes Leben mit ganzem Herzen gelebt und geliebt hat.

Judith wurde in Australien geboren und war von Anfang an ein Wirbelwind. Ihre Jugend verbrachte sie barfuss am Strand, tanzte zu Jazz und stürzte sich in jedes Abenteuer, das ihr das Leben bot. In jungen Jahren wurde sie zur Krankenschwester und dann zur Hebamme ausgebildet. Sie entband Babys im Outback und kümmerte sich sogar um verwaiste Kängurus.

Ihr wilder Geist führte sie per Anhalter durch Europa, wo sie in England strandete und als Friseurin arbeitete, um sich ihren Weg zurück nach Australien zu verdienen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne mit ihr. Auf einer Party lernte sie einen charmanten Schweizer kennen, Nicklaus Wick. Zwei Wochen später beschlossen sie, zu heiraten. Zwei Monate später segelte sie auf einem Schiff Richtung Schweiz – ein Land, dessen Sprache sie nicht beherrschte, aber in dem sie sich neues Leben aufbauen sollte.

In der Schweiz schuf sie sich ein lebendiges Zuhause und zog ihre zwei Töchter, Nicole Thakuri und Michèle Wick, auf. Sie war berühmt für ihre unvergesslichen Partys, ihr Lachen, ihre auffallende Mode sowie ihr unverkennbares Funkeln in ihren Augen. Als ihre Töchter erwachsen waren, kehrte sie zu ihrer Berufung als Hebamme zurück.

Judiths Herz reichte weit über die Grenzen hinaus. Sie war eines der Gründungsmitglieder von NAG in Nepal. Sie sammelte unermüdlich Spenden und berührte so Leben auf drei Kontinenten. Ihr Einfluss war weitreichend – von den Schweizer Alpen über den roten Sand Australiens bis hin zu den Straßen von Kathmandu. Sie war eine der treibenden Kräfte beim Aufbau von NAG. Sie hat nie ein Gesicht vergessen, sie gab jedem das Gefühl, etwas Besonderes zu sein – und kannte viele der NAG Spender persönlich.

Nach sechs langen Jahren des Kampfes gegen die Demenz hat sie uns friedlich verlassen. Ihr Vermächtnis aber, lebt weiter. Wir werden nicht vergessen, wie vielen Kindern sie geholfen hat, die vielen Menschen, die sie inspiriert hat, und dass sie alles für ihre Familie getan hat.

Sie mag in eine andere Welt aufgebrochen sein, aber Judith wird nie vergessen werden. NAG würde es heute so nicht geben, wäre sie nicht gewesen.